Im Juli haben wir uns zwei Tage lang intensiv mit dem Thema Mobbing befasst. Dazu haben wir eine Expertin eingeladen: Petra Sartingen von tima e.V. hat mit uns gemeinsam darüber gesprochen, was Mobbing eigentlich ist, wie Mobbing funktioniert und was man dagegen tun kann. Ganz wichtig: Mobbing kann jede und jeden treffen, es liegt nicht an dir, wenn du ein Opfer von Mobbing wirst!
Mobbing funktioniert besonders dann, wenn eine Mehrheit in einer Gruppe oder Schulklasse schweigt. Dadurch fühlt sich die gemobbte Person alleine und die schweigende Mehrheit hat Angst, selbst zum Opfer zu werden, wenn man etwas sagt. Das Ganze hat also viel mit Angst und Einschüchterung und der Macht von wenigen Einzelnen zu tun. Wir haben aber gelernt, dass die schweigende Mehrheit eigentlich gar nicht einverstanden ist und gerne etwas tun würde. Eine gute Strategie ist es also, Verbündete und Mitstreiter*innen zu finden, um gemeinsam etwas gegen das Mobbing zu unternehmen. Dabei kann es auch helfen, Erwachsene zu Hilfe zu holen und z.B. mit Lehrer*innen, Schulsozialarbeiter*innen oder Eltern zu reden.
Nach diesem Teil des Workshops waren wir erstmal bedrückt und mit unseren eigenen Erfahrungen beschäftigt. Wir haben uns auch gefragt, ob wir selbst mal daran beteiligt waren, jemanden zu mobben oder zumindest der schweigenden Mehrheit angehört haben. Nach diesen schwierigen Themen tat es gut, in verschiedenen Rollen zu schlüpfen und in praktischen Übungen Strategien auszuprobieren. Dabei übernahmen wir abwechselnd die Rolle der Täterin und der gemobbten Person, um zu üben, wie wir uns in verschiedenen Situationen verhalten können: ängstlich und schüchtern oder selber aggressiv und angriffslustig. Wir haben dann geübt, klare Grenzen zu setzen und Nein zu sagen, das hat sehr gut getan und es für die Täterin ziemlich schwierig gemacht, trotzdem weiterzumachen. Die Übung die allen am besten gefallen hat, war in Dreiergruppen. Dabei hat die dritte Person das Opfer unterstützt und aus der Situation herausgezogen, so konnten beide zusammen weggehen und die Täterin allein zurücklassen. Das war ein stärkendes Gefühl und man kam sich nicht mehr so alleine und machtlos vor.
Um das Thema kreativ zu bearbeiten, haben wir Nagelbilder angefertigt. Dafür haben wir uns überlegt, was für uns ein stärkendes Symbol sein könnte. Das kann z.B. ein Ort sein, eine Tätigkeit die mir Kraft gibt oder auch eine Person oder ein bestimmter Gegenstand. Gleichzeitig hat es gut getan, mit Hammer und Nägeln aktiv zu werden, die Wut rauszulassen und dabei noch ein schönes Bild zu produzieren :)
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